Die Handball-Weltmeisterschaft 2013 in Spanien!

28.01.2013

Nach 14 Stunden Fahrt endlich wieder zuhause! Alles in allem hat sich die Fahrt gelohnt, wir haben viele neue Dinge gesehen, viele Leute getroffen, Eigenarten des Landes und der Region kennengelernt und können daraus unser Fazit ziehen.

Katalanen sind sehr diszipliniert, gehen aber oft "zum Lachen in den Keller". Das Obrigkeitsdenken und das Verhalten gegenüber den Ordnungsmächten ist sehr präsent und auffällig. Offenbar spielen sie den besten Handball der Welt, sonst wären sie nicht "Campeones" geworden. Hinsichtlich Gastfreundschaft, Kommunikationsbereitschaft und Organisation können sie noch sehr viel dazu lernen. Aber eines muss man ihnen lassen: Einparken können die, meine Fresse. Da können sich die Deutschen eine Scheibe von abschneiden.

 

 

Falls jemand weiss, wovon die Katalanen sprechen, wenn sie in Gaststätten verbieten, von "der Sache" zu sprechen, klärt mich bitte auf. Ich bin nicht sicher, ob damit politische Dinge, der Papst, unser Thema Nr. 1 oder Dr. Fuentes gemeint sind.

 

27.01.2013

Mit dem Finale Spanien gegen Dänemark ging heute nun eine lange Reihe von Spielen für uns zu Ende. Auch wenn uns die Dänen zum Schluss enttäuschten, die Kulisse und die Stimmung tat es nicht. Nun gut, man braucht seine Gäste nicht auszupfeifen, wie es die Spanier taten, aber das gehört hier offensichtlich zum guten Ton. Zuletzt waren alle rot/gelb gewandeten zufrieden, die rot/weißen waren traurig und die Offiziellen zufrieden. Hatte man sich doch wieder im Licht der Weltpresse präsentieren können und mit den Mitgliedern des spanischen und des dänischen Königshauses zog sogar ein wenig nobler Glanz ein in den Palau Sant Jordi. Handball in Spanien ist tot, es lebe der Handball in Quatar. Morgen treten wir nach 11 Tagen die Heimreise an und freuen uns auf zuhaus.

 

26.01.2013

Auf Dauer gefällt mir das hiesige Wetter, alles ist so schön trocken. Bei sonnigen 14 Grad mit dem Fahrrad den Strand entlang von Barcelona Playa bis Badalona und zurück. Danach die obligatorische Shoppingtour in der Altstadt. Mit dem Rad beinahe den Trainer der Franzosen Claude Onesta über den Haufen gefahren. Beim kleinen Finale zwischen Slowenien und Kroatien hat das Team von Hrvatska, angeführt von einem überragenden Domagoj Duvnjak es hervorragend verstanden, ihre schnellen Konter über Ivan Nincevic und Ivan Chupic zu fahren. Letzterer verletzte sich leider noch 90 sec vor Schluss an der Schulter, was die Siegeslaune der Kroaten trotzdem nicht stören konnte. Die Slowenen hatten heute den Einbruch, den man von ihnen bereits im Russland-Spiel, spätestens aber gegen die Ungarn erwartete. Insgesamt ein versöhnlicher Abschluss für beide Teams, das eine weitaus bessere Kulisse verdient gehabt hätte. Die Behauptung der IHF, dass für heute keine Karten mehr zu erhalten waren, ist eine bodenlose Frechheit! Noch erwähnenswert ist das erneute Zusammentreffen mit einer Hamburger Reisegruppe, die in ständig wechselnden Besetzungen die Sporthallen der Handballwelt unsicher macht.

25.01.2013

Auch heute wieder Sonne satt, erneutes Shopping mit dem Rad, heute aber mit wechselnden Erlebnissen. Im angesagten Kaufhaus "El Corte Ingles" wird permanent mit Prozentnachlässen geworben. Nachdem wir uns in der Parfümerie mit einigen Artikeln eingedeckt haben, wurden wir an der Kasse nach unserer Herkunft gefragt. Natürlich wahrheitsliebend haben wir die Frage richtig beantwortet und wurden anschließend in Kenntnis darüber gesetzt, dass die Preisnachlässe EU-Bürgern nicht gewährt würden. So schnell wir diese Diskriminierung als solche verstanden haben, so schnell haben wir dieses Haus auch verlassen und raten jedem, einen großen Bogen darum zu machen.

Den sportlichen Teil haben wir mit wechselnden Gefühlen erlebt. Zunächst hatte die IHF großspurig angekündigt, dass es für die Finaltage keine Tickets mehr gäbe. Umso erstaunter haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass ca. 2000 Plätze heute frei blieben. Als weiteren Teil der Mogelpackung haben wir erleben müssen, dass es bei Spielen der Spanier nun mal anders zugeht als bei den anderen Nationen. Teils gab es keine englischen Durchsagen, man beschränkte sich auf spanische und katalanische Infos. Dann gab es natürlich eine SpyderCam, eine Radarmessung für Ballwürfe und ein musikalisches Vorprogramm. T-Shirts wurden in die Menge geschossen und das Publikum durch Ansagen und Spiele animiert. Die anderen Nationen waren das wohl nicht wert....

Das spanische Team setzte sich letztendlich verdient gegen Slowenien durch, weil sie es verstanden, ihre Tempogegenstöße sicher zu setzen. Der slowenische Rückraum tat sich schwer gegen die "rote Wand". Natürlich großer Jubel nach Spielende, aber während des Spieles haben wir trotz der 14.000 Zuschauern eine richtige Stimmung vermisst. Es kam uns so vor, als ob die überwiegend katalanischen Zuschauer sich darauf beschränkten, den Gegner auszupfeifen, statt das "spanische" Team anzufeuern. Was wahre Begeisterung heißt, zeigten die dänischen Fans im anschließenden Spiel gegen Kroatien. Obwohl zahlenmäßig ausgewogen gegenüber den kroatischen Fans sprang der Funke über zu den Spielern. Gestützt auf einen überragenden Keeper Landin siegten sie gegen oft einfallslose Kroaten, die einmal mehr klarste Chancen nicht zu nutzen wussten. So kommt es am Samstag zum Balkan-Nachbarschaftskampf Slowenien gegen Kroatien, der immer eine gewisse Brisanz besitzt. im Finale am Sonntag wird sich Spanien gegen Dänemark mächtig strecken müssen, denn die dänischen Fans werden es gut verstehen, ihre zahlenmäßige Unterlegenheit akustisch auszugleichen.

 

24.01.2013

Letzter handballfreier Tag vor den Halbfinals und Finals. Wieder super Wetter, Spazierfahrt und Shopping mit dem Fahrrad, besser gehts einfach nicht.

 

23.01.2013

Wieder mal tolles Wetter, aber immer kälter. Schmale 9 Grad während unserer Bustour durch Barcelona. Eindeutiges Highlight die Sagrada Familia! Die von Gaudi ( geb. 1848, gest. 1926 ) geplante und begonnene Kathedrale soll voraussichtlich in zwanzig Jahren fertiggestellt werden. Was bereits heute zu sehen ist, kann hier nur annähernd beschrieben oder bewundert werden und sollte vor Ort besichtigt werden.

Handballerisch begann dieser Tag schleppend, die Russen waren den Slowenen deutlich überlegen. Aber wie so oft, erstens kommt es anders als man zweitens denkt. Slowenien kam über den Kampf ins Spiel, die Russen hatten von Anfang an mit der Konsequenz der deutschen Schieris zu kämpfen. Letztlich saßen drei Leistungsträger nach roten Karten auf der Tribüne. Bemerkenswert von außen die Tatsache, dass Igropoulo nicht einmal zum Einsatz kam. Nun, objektiv betrachtet haben die Slowenen das Halbfinale verdient erreicht, obwohl ich Mannschaften wie Island oder Frankreich lieber gesehen hätte. Letztere sind Opfer ihrer eigenen Spekulationen geworden und haben gegen Kroatien den Kürzeren gezogen. Dass die Deutschen überhaupt das Viertelfinale erreicht haben, hat nach der Tunesien-Niederlage kaum jemand für möglich gehalten. Nun haben sie gegen den Gastgeber Spanien zumindest 50 min mitgehalten und ich persönlich hoffe, dass die sofort auf den Plan getretenen Heuberger-Kritiker langsam verstummen und den Bundestrainer in Ruhe weiter arbeiten lassen. Bis zur Euro werden alle miteinander an frühere Leistungen und Erfolge anknüpfen können. Vielleicht schafft es auch einer derer, die vor der WM gekniffen haben, wieder zur Mannschaft zu stossen. Das Quartett der Halbfinalisten komplettiert Dänemark, die nach anfänglicher Dominanz auch Nerven zeigten. Unter Mithilfe der überragenden Landin, Eggert und Lindberg schafften sie den Einzug ins Halbfinale und haben nun mit Kroatien einen wirklich dicken Brocken vor sich. Die vermeintlich leichtere Aufgabe am Freitag fällt Spanien zu, die im Spiel gegen Slowenien den Palau Sant Jordi hoffentlich erstmals richtig füllen können.

 

 

 

 

 

22.01.2013

Erneuter handballfreier Tag mit genügend Zeit für Kultur und Sightseeing. Einem Besuch des Picasso-Museums folgte ein ausgiebiger Bummel durch die Altstadt rund um die Kirche Sant Maria del Mar. Den Tag ausklingen lassen über den Dächern von Barcelona, an den Aussichtsplattformen des Hotel Miramar, einer der schönsten Stellen der Stadt. Eine größere Gruppe unentwegter Fans des deutschen Teams hat sich bereits heute mittag per Bus auf die Reise nach Zaragoza gemacht, um dort das Team von Martin Heuberger im Viertel-Finale gegen Gastgeber Spanien zu unterstützen. Sie scheuen weder Mühen noch Kosten und sind am Freitag zu den Halbfinals wieder zurück in Barcelona.

 

21.01.2013

Bei dem Wetter hier kann man schon mal ein schlechtes Gewissen bekommen, aber auch damit lässt es sich herrlich leben. Nach dem Frühstück um 12:00 geht es mit dem Rad zu den Markthallen an den Ramblas, zweites Frühstück. Dann Hafenrunde per Bicicletta und dann eine atemberaubende Gondelfahrt über den Hafen von Barcelona zum Fuße des Mont Juic, phantastischer Ausblick über die Stadt.

Das Sportprogramm des Tages beginnt spät mit einem eher langweiligen Spiel vor enttäuschender Kulisse mit Slowenien als sicherem Sieger. Das zweite Spiel war da schon etwas spannender, zumindest bis zur 50. Minute. Dann mussten die Polen einsehen, dass nur der gewinnt, der auch Tore schießt. An den Schieris lag es auf keinen Fall, denn Geipel/Helbig haben sich bei ihrem ersten richtigen Spiel in Barcelona mit einer souveränen Leistung für höhere Aufgaben empfehlen können. Die Zeit der Polen scheint international vorbei. Ob Michael Biegler sich nach der Vorstellung weiter als Nationaltrainer halten kann, werden die nächsten Tage zeigen. Belustigend jedenfalls für den neutralen Beobachter die langen Gesichter der polnischen Anhänger nach dem eher unerwarteten Ausscheiden bei der diesjährigen WM.

 

20.01.2013

Tolles Wetter bei bis zu 15 Grad, erst mal mit dem Fahrrad über die Ramblas zur Kathedrale in der Altstadt. Danach zum Palau St. Jordi, um die ersten Achtel-Finals zu begleiten. Nach einem wenig mitreissenden Spiel gegen das Team von Kyrill Lazarov stimmte das wenigstens das Ergebnis und die Erkenntnis, dass auch Spanien taktieren kann. Nachdem die Franzosen es gegen Deutschland zeigten, haben die Spanier nachgelegt, treffen nun als Gruppen-Zweiter mit Serbien auf einen vermeintlich leichteren Gegner und gehen im Viertelfinale den Franzosen aus dem Weg. Sie treffen dort auf die nicht so stark eingeschätzten Deutschen. Die deutschen Fans haben nicht auf ein Erreichen des Viertelfinals spekuliert und waren bereits heute zahlenmäßig deutlich reduziert. Es ist anzunehmen, dass Spanien ( einen Sieg gegen Serbien vorausgesetzt ) die Halle in Zaragoza komplett hinter sich hat und die deutschen Anhänger vor dem Fernseher zittern werden. Noch ein Wort zur Organisation vor Ort: Dass die Deutschen um 15:45 spielten, haben sie dem ZDF zu verdanken. Die Spielpause von drei Stunden bis zum Frankreich-Spiel um 20:15 war unvermeidbar, denn dann ist beste TV-Zeit in Frankreich. Dass aber den Fans in Barcelona vor Ort statt einer Live-Übertragung des zweiten Achtel-Finals aus Zaragoza ein Handball-Training mit Behinderten und Jugendspiele präsentiert wurden, empfand ich als Zumutung. Integration in allen Ehren, aber die Handball-Fans reisen nicht tausende von Kilometern, um sich solch einen Pausenfüller anzuschauen. Entsprechend leer war es auch zwischen den Spielen, die Teilnehmer und Zuschauer vergnügten sich lieber außerhalb, wie den Bildern zu entnehmen ist. Die Schiedsrichter Geipel/Helbig sind heute erst in Barcelona eingetroffen, haben während des Spiels Frankreich : Island als Reserve-Gespann Bereitschaft geschoben und harren ihrem nächsten Einsatz erwartungsfroh entgegen. Sollten die Deutschen ausscheiden, können zumindest diese Beiden die deutschen Farben hochhalten und haben meiner Meinung nach mindestens die Chance auf ein Halbfinale, vielleicht auch auf mehr....

 

 

 

 

 

19.01.2013

Freier Tag in Barcelona, leider komplett verregnet. In Ermangelung weiterer Möglichkeiten warten wir auf das TV-Spiel Spanien : Croatien. Nachtrag: Wie konnte ich so unverfroren sein, am heiligen Samstag Handball zu erwarten. Da wird auf allen Kanälen im spanischen TV lieber die älteste Barca-Kassette durchgelutscht, anstatt die aktuelle WM in der Stadt zu berücksichtigen. Ähnlich sieht es auch in der Stadt aus. Die meisten haben keine Ahnung, welch interessantes Event momentan in Barcelona stattfindet. Werbung ? = Fehlanzeige !

 

18.01.2013

Erste Erkundungen der Großstadt am Tage, nachmittags und abends im Palao St.Jordi, dabei eines dieser unglaublichen Spiele gesehen und danach in das Nachtleben an den Ramblas eintauchen. Ich glaube, die Spanier arbeiten im Zweischichtbetrieb, sonst könnten sie das alles nicht über 24 h durchhalten. Morgens schon geschäftiges Treiben, obwohl die Straßen bis 4:00 bevölkert waren. Alle Achtung!

Im Handballbereich hat sich in Barcelona mittlerweile alles eingefunden, was in Deutschland Rang und Namen hat. Heiner Brandt weilt von Beginn der WM an hier, Ulrich Strombach hat es sich als Präsident nicht nehmen lassen, das deutsche Team ebenfalls zu begleiten. Die Riege der HBL ist mitsamt ihrer Kundschaft angereist und am Rande trifft man jede Menge Prominenz, wie abgebildet z.B. Sead Hasanefendic, den langjährigen Spanienkenner und ehemaligen Trainer des VfL Gummersbach.

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17.01.2013

Handballfrei in der Gruppe A, Umzug für uns nach Barcelona. Unser Hotel ist um die Ecke der berühmten Ramblas, von hier aus können wir zu Fuß und mit dem Rad die Stadt erkunden. Das Centro Olimpic mit dem Palao Sant Jordi liegt leider hoch auf dem Berg, sodaß wir unseren Plan, mit dem Rad die Halle anzufahren, leider sausen lassen müssen. Sollte jemand unserem Beispiel folgen wollen und mit dem Auto nach Barcelona wollen, können wir nur davon abraten. Parkplätze sind hier absolute Mangelware, für den glücklicherweise freien Platz im Hotel zahlen wir 12,- EURO die Nacht. Öffentliche Parkhäuser nehmen bis zu 40,- €, dafür kann man nahezu jedes Taxi zahlen.

 

16.01.2013

Wir machen uns langsam auf zum letzten Vorrunden-Spieltag in Granollers. Morgen machen wir den Standortwechsel nach Barcelona, dort geht es am Freitag sportlich weiter im Palao Sant Jordi, dem Sporttempel des CF Barcelona.

Wie jede WM hat auch diese ihre eigene Musik. Neben dem offiziellen WM-Song der IHF von CHLOE ( Siete Metros) haben sich am meisten eingeprägt der Song von Alex Ferrari - Barà Berê (Balabala bala Bele bele bele) und die Extended Remix-Version des Stadionklassikers Seven Nation Army - White Stripes. Aber auch heimische Klänge waren zu vernehmen, denn zu jedem Spiel der Deutschen ertönt das allseits bekannte Viva Colonia.

Das Maskottchen der Handball-WM 2013 in Spanien

Nach dem heutigen Tag hat es sich gezeigt, dass es in der Handballwelt keine "Kleinen" mehr gibt. Der Sieg der Brasilianer gegen Tunesien hat einerseits die Chancen der Deutschen auf Platz 2 erhöht, andererseits ist ein Mitkonkurrent erwachsen im Kampf um die Achtelfinal-Platzierungen. Obwohl es im Spiel der Deutschen gegen Montenegro auch wieder Licht und Schatten gab, waren die Zuschauer und auch die Trainer mit der Leistung und mit dem Erreichen der nächsten Runde zufrieden. "Oh, wie ist das schön..." hallte es nach dem Abpfiff durch den Palao de Esports von Granollers. Eine solche Stimmung gab es vorher nur beim Spiel Frankreich : Tunesien. Im letzten Spiel des Tages zeigte Frankreich wieder einmal seine Überlegenheit. Auf Grund der "zweiten Garnitur" erlaubte das Team von Claude Onesta es den Argentiniern, sich passabel aus der Affäre zu ziehen. Es wird sich zeigen, ob die Franzosen auf diese Art auch am Freitag gegen Deutschland taktieren werden, um mit ihrer eigenen Platzierung einem bestimmten Gegner aus dem Weg zu gehen. Eine weitere Chance für die Deutschen, doch noch Platz 2 zu erreichen und das Achtelfinale in Barcelona zu spielen.

 

15.01.2013

Nach einem sehr emotionalen Tag hat uns der Handball wieder. Die Hoffnung auf einen Teilerfolg der Montenegriner blieb bis zur letzten Minute erhalten. Erst dann konnten die Tunesier den Zwei-Tore-Erfolg sichern und somit den zweiten Platz halten. Im anschlie-ßenden Spiel der Deutschen war sich bis zum Schluss niemand sicher, dass die kampf-starken Argentinier in die Schranken gewiesen werden können. Einen Riesenbeitrag zur Verwirrung leistete dabei das Kampfgericht, allen voran die drei IHF-Delegierten. Co-Trainer Frank Carstens sprach in einem persönlichen Gespräch sogar davon, dass er der Meinung war, man hätte den Deutschen ein Tor "geklaut". In einer hektischen und unübersichtlichen Phase der zweiten Hälfte gab es nicht nur technische Probleme mit der Anzeige, sondern auch gleich mehrere Black-Outs bei den Delegierten,die wechselweise Strafen anzeigen liessen oder in Gutsherrenmanier Zettel ( falsch ) ausfüllten, diese falsch aufstellten und alles in allem eine Leistung zeigten, die einer WM unwürdig war.

Unverständnis erzeugte auch Martin Heuberger mit seiner wilden Wechselei, die sehr zur Unruhe auf dem Spielfeld beitrug. Trauriger Gipfel  der Wechselorgie war die Schlussphase, als das deutsche Team minutenlang ohne Kreisläufer spielte und sich die sechs Aufbauspieler gegenseitig im Weg standen. Gottlob wurden die Deutschen letztendlich nicht wesentlich benachteiligt und die Punkte waren auf der Habenseite. Im letzten Gruppenspiel des Abends waren die Franzosen immer Herr der Lage, konnten wenn nötig die berühmte "Schippe drauflegen" und brachten ihren dritten Sieg in trockene Tücher. Damit scheint die Frage nach dem Gruppensieg längst geklärt. Überraschung aus meiner Sicht heute war die Begegnung mit Jürgen Stolle, seines Zeichens (Noch)TK-Vorsitzender des Handballkreises Hellweg. Jürgen weilt mit der alten fünften Mannschaft der Ahlener SG, insgesamt stattliche 14 Personen, zur Vorrunde in Granollers und Barcelona. Nach der Begegnung Deutschland-Frankreich am 18.01.13 ist für die Altherren-Truppe der Kurzurlaub in Spanien beendet und es geht wieder zurück in heimatliche Gefilde. Es zeigt sich wieder einmal, wie klein doch die Handball-Welt ist.

Begegnung mit Jürgen Stolle am Rande des Spiels Deutschland:Argentinien

 

 

14.01.2013         (((((((---------:::::::::::    MATTEO KUSNIERZ ::::::::::------------))))))))) 

Auch wenn der Handball heute ruht, ist es dennoch ein besonderer Tag, denn Matteo ist da! Unser erstes Enkelkind hat heute morgen um 8:40 Uhr das Licht der Welt erblickt und wir freuen uns wie verrückt. Nach Aussage des geschwächten Vaters sind Mutter und Kind wohlauf, alles ist bestens verlaufen und wir bedauern nur, nicht vor Ort sein zu können, um den neuen Erdenbürger gebührend zu empfangen. Ganz liebe Grüße !!!!

 

       

13.01.2013

Datum, Wetter und das Spiel der Deutschen passten heute irgendwie zusammen. Tristesse allerorten, nach dem Regen mittags dann die Niederlage der Deutschen gegen Tunesien, und das auch noch am 13. Januar. Konnte das Spiel der Brasilianer gegen Argentinien nur eingefleischten Südamerika-Fans gefallen, schüttelten die Fans aus Deutschland oft nur den Kopf über die Fehler des Heuberger-Teams. Reihenweise Pfosten- und Lattentreffer, ausgelassene Konterchancen, vergebene Siebenmeter haben dazu geführt, dass nur noch Berufsoptimisten an den zweiten Gruppenplatz glauben, der letztlich zum Verbleib in Barcelona berechtigt. Dazu benötigt das Deutsche Team unbedingt Schützenhilfe der anderen Teams, um der strapaziösen Reise nach Zaragoza zu entgehen. Der letzte Tabellenplatz scheint an Montenegro vergeben, Brasilien und Argentinien nehmen sich gegenseitig die Punkte weg. Das Deutsche Team muss mindestens gegen Argentinien und Montenegro gewinnen, um ihre Chance zu wahren. An einen Sieg im letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich zu glauben, scheint mehr als vermessen. Die Jungs von Claude Onesta sind den anderen Gruppengegnern meilenweit entrückt, konnten heute selbst mit der zweiten Garde nach Belieben schallten und walten und durften ihre Stars für die wichtigen Spiele schonen. 

Der Spielball, das Wahrzeichen der WM2013 in voller Größe

12.01.2013

Das erste Frühstück, der erste Stadtbummel in Spanien! Alles nur Geplänkel für das, weswegen wir wirklich hergekommen sind, nämlich Handball satt. Der Beginn gleich mit dem ersten Spiel der Deutschen, nervöser Auftakt am Anfang, erst zum Ende der ersten Halbzeit ein Vorsprung für die Truppe von Martin Heuberger. Im zweiten Abschnitt weniger Fehler bei den Deutschen, ergo Ausbau des Vorsprungs mit einem sicheren Polster zum Ende des Spiels. Hauptsache gewonnen, morgen gehts weiter!

Die nächsten Spiele bargen Potential für gleich mehrere Überraschungen. Die mittlerweile etablierten Argentinier taten sich schwer gegen Montenegro, welche in der letzten Minute noch die Chance auf den Ausgleich hatten. Aber wie so oft kam es anders, unnötiger Ballverlust, Gegenstoß, aus die Maus. Auch im letzten Spiel des heutigen Tages war es bis zum Ende spannend. Die Tunesier boten mit Hilfe ihrer hingebungsvoll unterstützenden Anhänger und einer "knüppelharten Abwehr" den Franzosen erfolgreich Paroli und gingen sogar mit einer knappen Führung in die Pause. Im zweiten Abschnitt setzten sie sich zwischenzeitlich mit drei Toren ab, bis Trainer Onesta in der 44. Minute seinen frischgebackenen Welthandballer Daniel Narcisse erstmalig aufs Feld schickte. Mit seiner Hilfe gelang es den Franzosen, das Spiel zu drehen. Bis zur 55. Minute hielten die Tunesier ein Remis, danach drei Tore in einer Minute für die Equipe Tricolore und der Favorit war seiner Rolle letztlich gerecht geworden. Highlight des Tages die tunesischen Fans, die mit Trommeln und Gesang eine wahrlich stattliche Kulisse in der leider nicht ausverkauften Sporthalle Granolliers sorgten. Diese war übrigens mit einer Heizung unter der Hallendecke ausgestattet, welches zur Folge hatte, dass vom Spielfeld bis in 10 m Höhe jeder eine Jacke brauchte, während darüber eine Bullenhitze herrschte. Dieser Umstand wird neben einigen anderen auffälligen Dingen dafür sorgen, dass die WM in Spanien nicht als "beste WM aller Zeiten" in die Geschichte der IHF eingeht.

11.01.2013

Nach 16 Stunden Fahrt Ankunft in Granollers. Gestartet bei Schneeregen in Unna kamen bereits Befürchtungen auf, wie wohl das Wetter in der Eifel sein möge. Aber nichts von alledem, ab Köln trockene Straßen bis nach Luxembourg. Erst in Zentralfrankreich öffneten sich die Schleusen und ein anstrengender Abschnitt bei strömendem Regen begann. Dafür wurden wir dann ab Montpellier mit Sonne verwöhnt, die Temperaturen stiegen bis auf 14 Grad und in Spanien nur blauer Himmel. So kann es weiter gehen!

Blick aus dem Hotelfenster, Sidorme in Granollers

 

10.01.2013

Es ist soweit! Koffer und Auto gepackt, noch eine Mütze Schlaf nehmen, dann geht es heute abend los nach Spanien. Der Wetterdienst sagt Sonne satt voraus, leider sinkende Temperaturen. Egal, im Auto ist es warm und das Frühstück morgen nehmen wir bereits bei Sonnenschein irgendwo zwischen La Junquera und Barcelona!